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Eigenfrequenz 

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siehe auch Schwingungen, Schwingungsformen

Ein schwingungsfähiges System aus Feder und Masse hat charakter- istische Eigenfrequenzen (Resonanzfrequenzen) erster und höherer Ordnung. Durch Veränderung von Masse oder Federsteife kann die Eigenfrequenz beeinflußt werden.

Beim Tiefbohren spielen besonders die Eigenfrequenzen der Torsionsschwingung des Tiefbohrwerkzeugs (Bohrkopf und Schaft bzw. Bohrrohr) eine große Rolle. Ein Werkzeug, das in einer der Eigenfrequenzen schwingt,  erzeugt für das Umfeld (z.B. für den Bediener) unangenehme Schallwellen und beeinträchtigt zudem die Bohrungsgüte und besonders die Werkzeugstandzeit.

Schwingungsverteilung auf einer Bohrstange
 (Torsionsschwingungen bei unterschiedlichen Eigenfrequenzen)

Die maßgebliche Größe, von der die Eigenfrequenz abhängt, ist beim Tiefbohren die Bohrrohr-(Schaft-) Länge, da der E-Modul (Metall) und die Geometrie (schlanker Aufbau) nur in geringem Maß variieren. Eine Verlagerung  der Eigenfrequenz gelingt durch fest angekoppelte Massen, das sind häufig fest angezogene Dämpferschalen, die die “Werkzeugmasse” erhöhen. Zur Schwingungsdämpfung geeigneter sind jedoch relativ zur Bohrstange (Schaft) “bewegliche Massen”, die die Schwingungsenergie durch Reibung dissipieren.