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Schwingungsdämpfer 

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Siehe auch Schwingungen
 

Baugruppe einer Tiefbohrmaschine. Der Schwingungsdämpfer soll insbesondere die Rotationsschwingungen um die Bohrachse (Torsions- schwingungen) am Tiefbohrwerkzeug reduzieren. Wirkstelle eines Dämpfers ist üblicherweise der Teil des Bohrrohres, der aus der Bohrung ragt.

Stützstellen, die häufig auch mit Kunststoffbelägen versehen sind, werden in diesem Zusammenhang nicht als Schwingungsdämpfer bezeichnet.

Schwingungsdämpfer werden häufig beim BTA-Verfahren, seltener beim Ejektor-Verfahren eingesetzt. Dämpfer beim ELB-Verfahren sind im Labor- stadium.

Ein Dämpfer (Schwingungsdämpfer) ist dann notwendig, wenn die Bohrtiefe im Vergleich zum Bohrdurchmesser sehr groß wird (ca. ab L/D>40), bei sehr großen Bohrrohrlängen kommen auch mehrere Dämpfer zum Einsatz.

Spindel

Anpressmechanik

Reibbeläge

hydr. Zylinder

Gehäuse

Schwingungsdämpfer für das BTA-Bohren
(BGTB-System mit geteilten, radial zustellbaren Reibbelägen)

Im gleichen Maß wie die Bohrrohrlänge nimmt auch die Verdrehung, die durch das Bohrmoment verursacht wird, zu. Abhängig von den Schnittwerten und der Bohrstangengeometrie kann es dann zu einer hochfrequenten Torsionsschwingung (Drehschwingung um die Längs- achse) des Bohrrohres kommen, die bei rotierendem Werkzeug die Bohrrohrdrehung überlagert. Die Werkzeugschneide beginnt zu “hämmern”, die Standzeit fällt stark ab.

Der Dämpfer hat die Aufgabe, die in der Torsionsschwingung enthaltene Bewegungsenergie durch Reibung in Wärme umzuwandeln und damit aus dem Prozess zu entfernen (zu dissipieren). Die Torsionschwingung tritt dann nicht mehr auf. Die Standzeit des Werkzeugs wird entscheidend erhöht

Ein üblicher Dämpfer für das BTA - Verfahren besteht aus dem Gehäuse, in der die Dämpfungsmasse durch zwei Kugellager drehbar gelagert ist.