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Konisch Bohren 

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Das Herstellen einer konischen (kegeligen) Bohrung ist, besonders wenn die Bohrung vergleichsweise tief ist, eine recht schwierige Fertigungsaufgabe. Das Drehverfahren scheidet dann i.d.R. aus, weil die Bohrstange statisch und dynamisch labil ist (Schwingungen, Verlagerung).

Die Tiefbohrtechnik bietet zwei Methoden an, um konische (kegelige) Bohrungen zu fertigen.

1. Durch Formbohrwerkzeuge
Herstellen einer Durchgangsbohrung mit dem kleinsten Konus- durchmesser, anschließend Stufenaufbohren mit einem oder mehreren (Sonder-)Aufbohrwerkzeugen mit zunehmend größeren Durchmessern. Abschließend “Schälbohren” der noch stufigen Bohrung mit einem Sonderwerkzeug, das Schälschneiden trägt, die in Lage und Form der Fertigkontur entsprechen. Der Einsatz des Schälwerkzeugs ist recht komplex, da sowohl das Anschnittverhalten als auch die Späne- entsorgung schwierig handzuhaben sind.    

Detail eines Stufenaufbohr- kopfes zur Vorbearbeitung einer konischen Bohrung für einen konischen Doppel- schneckenextruder.
Ein Nachteil ist die Unflexibilität dieses Verfahrens durch die an die Endkontur gebundene Geometrie des abgebildeten Formbohrwerkzeuges und auch des Schälwerkzeugs für die Endbearbeitung.
 

2. Durch CNC-gesteuerte Werkzeuge (Auskammertechnik).
Herstellen einer Durchgangsbohrung mit dem kleinsten Konus- durchmesser, anschließend ziehend Auskammern von konischen Abschnitten.   

Schema der CNC-Auskammerbearbeitung (BGTB-Verfahren) eines Werkstücks mit konischen Bohrungen.
Hier die ist Bearbeitung eines konischen Doppelschnecken- Extruderzylinders dargestellt. Da die zwei benötigten konischen (kegligen) Bohrungen sich durchdringen, wird mit einem Füllstück gearbeitet, das nach Fertigstellung der ersten Bohrung in diese eingelegt wird, um die Bohrung wieder zu verschliessen.