siehe auch Auskammertechnologie
Unter Auskammerverfahren wird hier die Technologie zur Innenprofilierung einer tiefen Bohrung verstanden (Bild). Merkmal der hier behandelten
Verfahren ist der Einsatz unter tiefbohrähnlichen Bedingungen, in der Regel auf Tiefbohrmaschinen.
Das Verfahren wird eingesetzt, wenn Werkstücke mit tiefen rotationssymmetrischen Bohrungen nicht oder nicht durchgängig
zylindrisch sind. Die Werkzeugschneide ist gesteuert radial verschiebbar. Sie kann, wenn die Bewegung über eine NC-Achse vorgenommen wird und mit dem NC-Vorschubschlitten der
Tiefbohrmaschine gekoppelt ist, nahezu beliebige Bohrungskonturen erzeugen. Es können so z.B. konische Bohrungen oder auch Bohrungen mit Hinterschneidungen (Auskammerungen) hergestellt werden.
Es werden innerhalb des Durchmesserbereichs ab ca. 40 mm bis 900 mm unterschiedliche Systeme eingesetzt.
Grundsätzlich bestehen die Werkzeugsysteme aus Sonderbohrköpfen mit ggf speziellen Antriebsgestängen und Verfahrachsen, die oftmals als eine NC-Achse der Maschine konzipiert sind.
Üblicherweise ist eine hochwertige BTA-(Durchgangs-)Bohrung als Vorbohrung vorhanden. Der Kühlschmierstoff (KSS) wird im Regelfall wie beim BTA-Bohren zugeführt, abgeführt wird er mit den Spänen durch die Spindel an der Werkstückseite.
Auskammerverfahren werden auch bei Sacklochbohrungen eingesetzt. Hier sind werkstückangepasste Werkzeugkonstruktionen
erforderlich.
Für mittlere Durchmesserbereiche zwischen ca 40 – 300 mm sind zwei Verfahren bekannt, das Kurzkammerverfahren und das Langkammerverfahren.
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